Die Allgäuer Zeitung rät, was ein Urlaubsgast oder Reha-Teilnehmer besser NICHT machen sollte. Hier einige Auszüge:

Wiesen als Parkplatz benutzen.

Planlos eine Bergtour starten: Die  Allgäuer Berge können auch gefährlich sein;  beispielsweise, wenn das Wetter innerhalb kurzer Zeit umschlägt. Brenzlig würde es für Wanderer auch, wenn sie sich selbst überschätzen, ihre Ausrüstung vernachlässigen oder sich verlaufen. Deshalb der Ratschlag der Lokalzeitung: Eine Bergtour IMMER im Voraus sorgfältig planen, bei Bedarf einen Bergführer zu Rate ziehen.

Die Bergwacht als Taxi missbrauchen: Wer in den Bergen in Not gerät, wählt die 112. Die europaweit einheitliche Notrufnummer ist kostenlos aus allen Mobilfunknetzen zu erreichen. Die Allgäuer Zeitung weist darauf hin: Die ehrenamtlichen Allgäuer Bergwachtler geben dann alles, um verunglückte Wanderer zu retten. Sie tun das mit Herzblut und Leidenschaft. Doch sie ärgern sich verständlicherweise, wenn Urlauber in ihnen eine Art Taxi sehen. Ein Notruf ist ein Notruf!

Allgäuer für hinterwäldlerisch halten: Dass der typische Allgäuer kein Musterbeispiel für Kommunikationsfreude ist, sollte man ihm nachsehen. Das Allgäu war früher eine bettelarme Region. Der Spruch: „Schaffen statt schwätzen“, sei deshalb tief in der DNA seiner Bewohner verankert, meint die Allgäuer Zeitung und fügt hinzu: Wer das sparsame Mitteilungsbedürfnis des Allgäuers und seine Skepsis gegenüber allem „modernen Zuig“ jedoch als hinterwäldlerisch interpretiert, liegt falsch. Im Gegenteil: Das Allgäu ist eine Region der Tüftler und Mächler, in der „modernes Zuig“ eben erst dann akzeptiert wird, wenn es WIRKLICH was taugt.

Hirten für Hipster halten: Auch wenn er einen langen Bart und manchmal eigenwillige Kleidung trage: Ein Allgäuer Alphirte verbringe den Sommer nicht am Berg, um als Selfie- Partner für Instagramer, Blogger und Influencer herzuhalten. Ihm gehe es um die Pflege seiner Jungrinder, im Allgäu Schumpen genannt, und einer jahrhundertealten Tradition. Wer ihn mit aufrichtigem Interesse und Respekt darauf anspreche, dem erzähle er gern davon. Allen anderen sei geraten: „Lasst’s den Ma‘ in Ruh.'“

Alpen mit Luxus-Ressorts verwechseln. Die Allgäuer Zeitung weist darauf hin: Von den knapp 600 Alpen im Allgäu haben rund 170 eine Konzession zur Bewirtung von Gästen. Die Älpler freuen sich über jeden Gast. Doch es gibt auch Momente, in denen sie einfach nur mit den Augen rollen. Wer auf 2000 Metern Höhe einen „laktosefreien Chai Latte und ein Gläschen Prossecco“ bestelle, werde es bemerken…

Im Naturschutzgebiet zelten! Die Allgäuer Zeitung weist darauf hin: Auch wenn es noch so romantisch und verlockend klingt: Wildcampen ist im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen verboten. Wer sich ein böses Erwachen ersparen will, hält sich daran. Andernfalls drohen Bußgelder bis zu 400 Euro.

Artikel vom 11.03.2021, Original-Text: Tobias Schuhwerk